Musik ist Trumpf.
Kurz danach wirbelte eine Formation aus Bosnien-Herzegowina über die Bühne, drei junge Frauen, die sich "Feminnem" nennen, was weniger nach Eminem klingt als nach Anti-Baby-Pille. Alle "Feminnem"-Mitglieder sind blond und sehen so ähnlich aus wie Paris Hilton, und außerdem versuchen sie, in Gesangsstil und Gesamtästhetik, Abba zu kopieren.
Das ist schwierig, vor allem wenn man so überschaubar talentiert ist. Trotzdem dachte man: Toll, Paris Hilton und Abba und Anti-Baby-Pille und Bosnien-Herzegowina - das passt alles überhaupt nicht zusammen! Das ist totaler Bastard-Pop, Euro-Trash, ein Monster aus Dr. Frankensteins Labor, das ausgebrochen ist nach Bosnien-Herzegowina, wo es nun singend und tanzend von Schützenfest zu Schützenfest zieht. Ziemlich schrecklich. Aber auch sehr rührend.
[... Süddeutsche Online, 23.05.2005]
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